Samstag, 28. Februar 2015

Naturgeräusche verstummen - Der Mensch verlernt das Hören der Natur

Aufgrund der immer stärker anwachsenden Bevölkerung auf der Erde und dem daraus resultierenden Lärm, ausgelöst durch Autos, Flugzeuge, Bahnen, Boote und vielem mehr, stumpft das Menschliche Gehör zunehmend ab und verlernt mit der Zeit auch die Geräusche die Mutter Natur bietet wahrzunehmen.

Ein Team aus US-Forschern untersuchte in den vergangenen Zehn Jahren die Lärmbelastung an rund 600 Stellen in verschiedenen Nationalparks der USA und kam zu dem Ergebnis das in deutlich mehr als der Hälfte der besuchten Ortschaften der durchschnittliche Lärmpegel durch von Menschen und deren Maschinen verursachte Geräusche 3 Dezibel höher liege als ohne diese von Menschen verursachte Geräusche.
Die Forscher nehmen an, das der Mensch nach und nach die Fähigkeit verlieren wird diverse Naturgeräusche wahrzunehmen wie beispielsweise das Zwitschern eines Vogels, weil die von Menschen verursachten Geräusche deutlich lauter sind.

Wir Menschen konditionieren uns demnach selbst so um das wir nur noch die Dinge wahrnehmen die wesentlich mehr Krach machen. Verstärkt wird dieser Effekt noch zusätzlich dadurch das viele Menschen etwa mit Kopfhörer draußen unterwegs sind und Musik hören, anstatt dem Plätschern des Wassers oder dem Singen der Vögel zu lauschen.

Selbst an den entlegensten Orten haben die Forscher noch Flugzeuglärm gemessen und sie erwarten das sich diese Lärmbelastung in den kommenden 30 Jahren noch mehr als verdoppeln wird.

Doch schon heute sind die Folgen dieser Lärmbelastung allgegenwärtig und weitreichend. Erst kürzlich gab es einen Bericht der Europäischen Umweltagentur nach dem jeder Vierte Europäer schädlichem Lärm durch Eisenbahnen, Straßenverkehr, Flugzeugen und Industrie ausgesetzt sei.
In dem Bericht heißt es weiter das in Europa mehr als 8 Millionen Menschen unter Schlafstörungen leiden die auf diese Lärmbelastung zurückgeht und mehr als 20 Millionen Menschen fühlen sich vom ständigen Lärm beeinträchtigt.

Die Folge dieser Belastung sind gravierende gesundheitliche Probleme. Experten schätzen das mehr als 900.000 Europäer wegen der Lärmbelastung unter Bluthochdruck leiden. Zudem landeten durch die ständigen lauten Umgebungsgeräusche rund 43.000 Menschen mit einem Infarkt oder Schlaganfall im Krankenhaus. In mindestens 10.000 Fällen pro Jahr sei die Lärmbelastung sogar der Grund für einen vorzeitigen Tod.

Eine Reduzierung der Geräuschkulisse ist nicht in Sicht, ganz im Gegenteil wird es künftig wohl noch viel lauter um uns herum werden. Bleibt nur zu hoffen das wir möglichst bald kollektiv Umdenken und uns wieder mehr zur Natur hingeben.

Für alle die sich gerne einmal ein paar Naturgeräusche anhören möchten bin ich noch auf eine interessante Hobby-Seite gestoßen auf der man sich diverse selbst aufgenommene Natur-Sounds anhören kann. Den Link dazu findet ihr in den Quellenangaben unter dem Beitrag.

Quellen:
Artikel zum Thema auf feelgreen.de

Beitrag auf ka-news.de

Hobby-Seite auf der man sich diverse Naturgeräusche anhören kann

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