Montag, 30. März 2015

Das Schicksal der männlichen Küken auf dem Prüfstand

Bisher ist es eine gängige und vor allen Dingen rentable Methode der Geflügelindustrie die frisch geschlüpften kleinen Küken mithilfe von Fliessbändern und geschulten Mitarbeitern geschlechtlich zu trennen.

Der Grund dafür ist ebenso simpel wie grausam: Die weiblichen Küken werden künftig als Legehennen und Mastvieh gehalten und die männlichen Küken werden zerschreddert oder vergast.

Da ein männliches Küken annähernd doppelt soviel Futter benötigt wie sein weibliches Pendant um es zu mästen und auch keine Eier legen kann, lohnt es sich nicht die männlichen kleinen wuseligen Hühnchen aufzuziehen, da dies zu hohe Kosten bedeuten würde. Stattdessen werden sie von Menschenhand aussortiert, auf ein Fliessband gestellt und wandern so schnurstracks und bei lebendigem Leib in einem Zerhäcksler.
Der übrigbleibende Brei wird dann weiter zu Tierkörpermehl verarbeitet und verbrannt.
Der prozentual recht geringe Anteil an Küken die vergast werden, gelangen als Tierfutter in Zoos und Tierparks.

Da immer mehr Tierschützer inzwischen enormen Druck auf die Geflügelindustrie ausüben hat sich mittlerweile auch die Politik eingeschaltet und Bundesagrarminister Christian Schmidt von der CSU hat angekündigt verschiedene Verfahren zu prüfen um diese gängige Tötungspraktik zu unterbinden. Sein Ziel ist es das sinnlose Töten bis 2017 zu stoppen und schon Ende 2016 sollen die ersten tötungsfreien Bruteier auf den Markt kommen.

Ermöglicht wird diese Idee durch ein von Veterinärmedizinern der Universität Leipzig entwickeltes neues Verfahren das es ermöglicht bereits im Ei das Geschlecht des schlüpfenden Kükens zu erkennen.

Sollte dieses Verfahren Erfolg haben und auch in großem Stil angewandt werden können steht dem hohen Ziel das Töten zu stoppen nichts mehr im Weg.

Bleibt nur die Frage ob die jeweiligen Betriebe und die Geflügellobby auch einlenken und entsprechende Geräte installieren werden.
Immerhin heisst es im Paragraph 1 des Tierschutzgesetzes bereits: "Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen".
Die Betriebe rechtfertigten die Tötungen jedoch damit das sie ja einen Teil der Tiere zu Futter weiterverarbeiten würden und erklärten das dies vernünftig genug sei.

Also hoffen wir das sich wenigstens ein klein wenig Besserung einschleicht und sich die Zahl der jährlich bis zu 40 Millionen zerhäckselten und vergasten Küken reduzieren wird.

Quellen:
Beitrag zum Thema auf feelgreen.de

Beitrag auf n-tv inklusive Video

Artikel zum Thema auf Spiegel Online

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