Durch die in letzter Zeit wieder relativ häufig und großflächig ausgebrochenen Buschfeuer in Australien nahe der Stadt Adelaide sind derzeit wieder eine Großzahl an Tierarten bedroht.
Speziell die Koalabären sind hier zu nennen, da die Tiere sich nur recht langsam bewegen und ihre bevorzugten Bäume, die Eukalyptusbäume, brennen sehr leicht. Wenn die Bärchen nun versuchen an den Stämmen hochzuklettern oder sich daran festhalten verbrennen sie ihre Pfoten und im schlimmsten Fall fängt auch das Fell Feuer und sie verbrennen bei lebendigem Leib.
Viele Tierschutzorganisationen versuchen den Tieren so gut es geht zu helfen und retten sie vor den Flammen. Auch wenn es nicht alle überleben und einige so schwer verletzt gerettet werden das sie letztlich doch eingeschläfert werden müssen so können doch eine Menge der Bären behandelt werden.
Dennoch war es schwierig für die lokalen Tierschutzorganisationen genügend Mittel zur Behandlung der Tiere aufzutreiben, weswegen sie sich entschlossen einen Aufruf zur Hilfe an die Australier zu richten. Sie baten die Bevölkerung Handschuhe für die Koalabären zu nähen, wodurch die Verbrennungen an den Pfoten viel schneller und besser abheilen konnten. Die Handschuhe selbst konnten aus alten Stoffresten von Geschirrtüchern oder ähnlichem bestehen, einzige Bedingung war das es sich zu 100% um Baumwolle handelte.
Die Tierschutzorganisation International Fund for Animal Welfare (IFAW) erhielt auf ihren Hilfegesuch hin jedoch nicht nur von Australiern Hilfe sondern bekam daraufhin Pakete aus der ganzen Welt. Josey Sharrad von der IFAW sagte sie haben sogar Pakete aus China, Russland, Kasachstan, Großbritannien und den USA bekommen.
Mittlerweile ist die Organisation mit Handschuhen für die Koalas mehr als eingedeckt und einige der behandelten Bärchen zeigen bereits sehr gute Genesungs-Resultate sodass die Möglichkeit besteht sie demnächst wider freilassen zu können - möglichst weit weg von einem Buschfeuer versteht sich.
Das Augenmerk der IFAW richtet sich nun aber auf die anderen Tierarten die ebenfalls von den Buschbränden betroffen sind.
Auch die Kängurus gehören zu den bedrohten Arten, obwohl sie doch um einiges flinker sind als die pelzigen kleinen Bären. Nichtsdestotrotz fallen auch bei Ihnen einige Tiere dem Feuer zum Opfer und insbesondere Jungtiere die hierbei ihre Mütter verlieren sind extrem gefährdet. Die kleinen Kängurus werden lange Zeit von ihren Müttern in deren Beutelsack herumgetragen und wachsen darin heran. Ohne Muttertier benötigen die Kleinen spezielle warme Beutel um heranwachsen zu können und eine Chance aufs Überleben zu haben.
Die IFAW hofft daher nun auf einen ähnlichen Erfolg wie bei den Handschuhen für die Koalas und bat um Hilfe bei der Beschaffung von warmen Beuteln.
Auf ihrer Website veröffentlichte die Organisation auch ein Schnittmuster für die Känguru-Beutel, denn der Bedarf sei groß und täglich kommen neue Opfer der Brände hinzu.
Bleibt zu hoffen das der Hilfeaufruf ein ähnlicher Erfolg wird und das die Australier die Brände möglichst schnell wieder in den Griff bekommen, damit die Fauna und Flora in den betroffenen Gebieten sich rasch wieder erholen kann und die versorgten Tiere demnächst wieder in die Freiheit entlassen werden können.
Quellen:
Artikel auf derstandard.at inklusive einer kleinen Bilderserie der Behandlungen
Artikel der FAZ
Deutsche Homepage der IFAW
Direktlink zum Schnittmuster für die Känguru-Beutel (Englische Anleitung)
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