Es gibt sie in allen möglichen Formen, mit wenigen Armen, mit vielen Armen, mit Dornen und ohne Dornen. Die Rede ist von den Seesternen. Die meisten kennen die kleinen sternförmigen Tiere deren bekannteste Form "Der Gemeine Seestern" (asteria rubens) 5 Arme besitzt die wie ein Stern angeordnet sind.
Der Ernährungsplan ist breit gefächert, das Hauptgericht der meisten Seestern-Arten sind jedoch Muscheln. Daneben geben sie sich aber auch mit Schnecken, kleinen Fischen, Schwämmen oder ähnlichem zufrieden und sorgen so für einen intakten Kreislauf und ein gesundes Ökosystem innerhalb der Meere, da sie mögliche Überpopulationen von Muscheln oder Schnecken eindämmen, die sich negativ auf die gesamte Region auswirken könnten.
Leider grassiert an der Westküste der USA mittlerweile eine Krankheit unter den Seesternen. Anfangs waren nur wenige Tiere davon betroffen, seit Juni diesen Jahres steht jedoch fest dass sich die Krankheit immens ausgebreitet hat und in manchen Regionen bis zu 90 Prozent der Seesterne betroffen sind.
Das Krankheit die inzwischen als "Sea Star Wasting Syndrom" bekannt ist äußert sich in ersten Symptomen dadurch dass die Arme der Seesterne weiße Wunden aufweisen die sich von den äußeren Enden zur Mitte hin ausbreiten. Im weiteren Verlauf der Krankheit zersetzt sich das Gewebe, was zum Abfallen der Arme und später zum Tod der Tiere führt. Das Ganze spielt sich in einem Zeitraum von unter einer Woche ab, in dieser Zeitspanne erliegt ein vormals kerngesunder Seestern der Krankheit und stirbt.
Es ist leider noch gänzlich unbekannt woher diese Krankheit kommt und was der Krankheitserreger ist. Spekulationen reichen von der Erwärmung des Seewassers bis hin zur Atomkatastrophe von Fukushima als Auslöser.
Jedoch sind weltweit nicht alle Arten bedroht, denn eine ganze andere Problematik tut sich im Great Barrier Reef nahe Australien auf.
Dort droht eine massive Invasion der korallenfressenden Dornenkronen-Seesterne.
Diese mit bis zu 23 Armen und unzähligen Dornen ausgestatteten Seesterne ernähren sich hauptsächlich von Korallen und da das Great Barrier Reef das größte Korallenriff der Erde darstellt finden sie dort Nahrung im Überfluss. Sie fallen einer Heuschreckenplage gleich über das Riff her und lassen nur kahle Felsen übrig. Pro Tag kann eine Dornenkrone eine faustgroße Koralle vertilgen und da das Great Barrier Reef durch äußere Umstände wie Wirbelstürme und die Erwärmung der Ozeane, aber auch Verschmutzungen durch Häfen und Schiffe geschwächt ist, kann es sich nicht mehr so gut wie früher von einer solchen Invasion erholen.
Normalerweise gibt es etwa alle 14 - 15 Jahre eine derartige Explosion der Dornenkronen, der Grund dafür ist unklar. Wenn jedoch das Ökosystem aus dem Gleichgewicht ist und ihre Fressfeinde wie Riesenmuscheln und Riesenschnecken dezimiert sind steht ihrer rasanten Fortpflanzung nichts mehr im Weg.
Wenn nicht schnellstmöglich Eindämmungsmaßnahmen getroffen würden dann könnte das gesamte Riff in fünf bis zehn Jahren auf seiner gesamten Länge von 2300 Kilometern befallen sein, da die Dornenkronen im Dezember laichen und Eier und Spermien dann mit der Strömung gen Süden getragen würden und sich so enorm verbreiten könnten.
Bisher war die einzige Möglichkeit der Eindämmung die Seesterne per Hand einzusammeln, was jedoch nicht reichen wird bei der massiven Ausbreitung der Tiere.
Daher versuchen Wissenschaftler der James Cook Universität in Townsville nun den Tieren Ochsengalle zu spritzen was sie binnen weniger Stunden absterben lässt.
Es bleibt also abzuwarten inwieweit sich das Absterben des großen Korallenriffs verhindern lässt. Die Folgen und die Auswirkung des geschwächten Riffs werden aber in den nächsten zehn Jahren auch so schon spürbar werden, davon gehen die Wissenschaftler aus.
Neben den wirtschaftlichen Schäden drohen ungeahnte Umwelteinflüsse die die logische Folge davon sind wenn ein so großes Gebiet plötzlich verschwindet dass Heimat, Schutz und Nahrungsquelle für unzählige Lebewesen darstellt.
Quellen:
Artikel zum Massensterben auf paradisi.de
Artikel zur Dornenkronen Invasion auf "Die Welt"
Artikel zur Dornenkronen Invasion auf stern.de
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